Synergetik-Einzelsitzung:
Knoten in der Brust, der Spiegel von Mutter-Kind-Beziehung und Partnerschaft
Die Klientin meldete
sich kurzfristig zu einem Therapieblock an, da sie große, schmerzhafte
Knoten in beiden Brüsten hatte, die operativ entfernt werden sollten. Sie
selbst war gegen diesen Schritt. In fünf Einzelsitzungen arbeitet sie an
ihrer Beziehung zur Mutter und zum Vater, sowie zu früheren Partnern. Anschließend
wurde sie von zwei Heilpraktikern untersucht, die ihre eigene Beobachtung bestätigten
- Die Knoten waren sehr klein und beweglich geworden. Einige Monate später
wurde in einer Untersuchung festgestellt, daß die Knoten gutartig sind.
Im Anschluß einige Ausschnitte aus dem Therapieblock:
Die Klientin
befindet sich vor einem hellen, großen Gebäude ohne Fenster. Sie
sieht eine dunkle Gestalt, die ihr den Rücken zuwendet und nicht näherkommen
will. Wütend darüber, fordert sie die Gestalt auf, sich ihr zuzuwenden.
Sie tut es, aber die Klientin kann nur ein böses Auge erkennen.
Th: Geh doch mal näher und schau ganz tief in dieses böse Auge.
Kl: Das könnte vielleicht das Auge von meiner Mutter sein.
Th: Ok., hol sie herbei.
Kl: Komm, Mami komm. Ich brauche dich jetzt, ich bin schwerkrank. Komm,
du brauchst keine Angst zu haben. Ich brauche nur deine Hilfe. Komm, setz dich
zu mir. ... Sie ist so traurig. Sie fühlt sich so alleine.
Th: Wie ist das für Dich?
Kl:
Das ist mir sehr vertraut. - sie soll die Mutter wieder direkt ansprechen -
Ich fühle mich auch so einsam und alleine. ... Sie legt den Arm um mich.
Das tut so gut. Das ist warm und Geborgenheit. Ja, wir sind ja immer alleine,
gell Mami. Sie sagt zu mir, aber du weißt ja, daß wir es schaffen.
Sag mal, Mami, kannst du mir nicht helfen mit meiner Krankheit? Greif doch mal
in deine Schublade. Du kannst doch auch ganz witzig sein. ... Jetzt fängt
sie an, ganz schelmisch zu grinsen - sie ist nämlich ein Kobold. Dann laß
mich mal überlegen, sagt sie und grinst vor sich hin. Jetzt fängt
sie schallend an zu lachen, legt sich so nach hinten ... die ist witzig die
Frau. Dann rudert sie so mit den Armen - die sieht aus wie Witwe Bolte. - Die
Klientin fängt selbst schallend an zu lachen - Wie die aussieht! Da krieg
ich einen Schreikrampf! Die hat solche runde Hüften und ein geblümtes
Bauernkleid an und solche Brüste. Die hat Brüste, die sehen aus, wie
riesige Luftballons - Klientin lacht, lacht, lacht - Das ist sooo komisch und
ganz rote Bäckchen, Mami! Die lacht und wiegt sich so in den Hüften,
in diesen fetten Hüften. Und dieser Busen ist ja Wahnsinn - wie Kürbisse!!!
Wie zwei riesen Kürbisse!!! - Klientin lacht sich halbtot - Nein, das darf
doch icht wahr sein. Gell, sagt sie, ich bin komisch. Das ist dein Mütterchen!
-Klientin schreit lachend - Das ist ja der Hit. Gell, sagt sie, ich hab mich
schwer verändert, ich bin nicht mehr die schicke Lady. - Klientin quietscht
vor Lachen - Jaaaaaa! Du hast dich schwer verändert! Du siehst aus, wie
eine Bauersfrau. Ich könnte in die Hosen machen!!! Nein, die hat ja auch
noch Holzschuhe an. Das darf doch nicht wahr sein!!! Ganz breitbeinig geht sie.
Ich halt's nicht mehr aus!!!!! Und die ist ja riesig lustig, die Frau. Gell,
Schätzchen, sagt sie, jetzt können wir mal richtig lachen, und stubst
mich so in die Seite. Die lacht sich ja fast halbtot, die schüttelt sich
vor Lachen. Nein das ist doch nicht zu fassen - meine Mutter. So eine Veränderung.
Sie sagt, sie fühlt sich sauwohl, jetzt ist sie endlich mal sie selbst.
... Wenn meine Freundin mich so sehen würde, die würde in Ohnmacht
fallen. Die würde denken, jetzt bin ich übergeschnappt. Komm sagt
sie, wir gehen jetzt mal zu ihr. Das kannst du doch du doch nicht machen, sag
ich, so wie du aussiehst - die pikfeine Frau B. Doch sagt, meine Mutter, da
gehn wir jetzt mal hin. Also gut, wir gehen da jetzt hin, in diese riesen feine
Super-Villa. Wer ist denn das, fragt die mich. Ich sag, das ist meine Mutter.
Jetzt fängt die Frau B. auch an zu lachen. Die schüttelt sich vor
Lachen. Die findet das auch gut. Das ist ja komisch. Siehst du, Mami, jetzt
bist du endlich mal du selber und die anderen finden dich auch toll. Meine Mutter
klopft der Frau B. auf die Schulter und meint, bei dir ist es ja wieder scheiß
vornehm, wie immer. Ja, aber mach dir doch nichts draus,
sagt die, das ist mir doch auch egal. Trinkt ihr Tee, fragt sie uns. Ja, Tee,
trink ich immer noch, sagt meine Mutter. - sie gehen in den großen Salon
- Meine Mutter mit ihren dicken Fingern trinkt jetzt aus diesen vornehmen Teetässchen
mit dem goldenen Rand. Meine Mutter ist ja quietschvergnügt. Die Stimmung
ist toll. Ich fühl mich saugut. Ist das befreiend. Endlich mal keine Fassade
mehr. Ich fühl mich so frei und leicht, voller Wärme und ganz viel
Liebe zu meiner Mami.- Ich kann sie richtig knudeln. Ich sag zu ihr, das hab
ich mir mein Leben lang gewünscht. Das war meine große Sehnsucht.
Sie sagt, ja Schätzchen, ich weiß auch nicht, warum ich nicht schon
früher so war. Aber jetzt hast du mich doch. ... Ich kuschle mich jetzt
an ihren riesen Busen - und vor allen Dingen, sie läßt es auch zu.
Das ist ein tolles Gefühl. Echt toll, ein super Gefühl. Das tut ja
so gut, das gibt es ja gar nicht. - Das Gefühl wird mit Musik geankert
- Mami, du siehst so lieb aus, so richtig zum Knudeln. Und endlich läßt
du es mal zu. Mami, du grinst, du freust dich deines Lebens.
Th: Fühlt sie sich noch alleine?
Kl: Nein, jetzt, wo sie sie selber ist, nicht mehr. Und ich finde es
so toll, daß auch ihre Freundin sie so akzeptiert, wie sie ist. Meine
Mutter war immer so eine dürre, kalte Kuh.
Th: Sag ihr das auch.
Kl: Du warst doch immer so dürr und distanziert. Sie sagt, du siehst
doch, Schätzchen, das kann sich alles ändern. ... Jetzt sehe ich mich
plötzlich als Kind, so vier, fünf. Ich stehe an einem Fenster, ganz
alleine. Und jetzt kommt dieses Einsamkeitsgefühl hoch. Hinter mir ist
so ein schwarzes Vakuum. Ich kuck raus. Draußen ist Leben. Ich will raus,
bin aber isoliert, wie in einem Glashaus. Da ist so eine Sehnsucht.
Th: Wo spürst du diese Sehnsucht in deinem Körper?
Kl: In der rechten Brust. Jetzt geht da ein weißer Lichtstrahl
hoch. Ich fühle mich nicht mehr so einsam. Ich spüre nur diese Sehnsucht.
Th: Frag mal deine Brust, ob dieser Schmerz und der Knoten in ihr mit
dieser Sehnsucht zusammenhängt. - Die Brust antwortet mit "Ja".
- Ja, laß die Sehnsucht sich mal ausbreiten.
Kl: Ja, Sehnsucht, ich erlaube dich jetzt. Ich merke, es löst sich
jetzt immer mehr auf. - Klientin atmet tief - Das tut unheimlich gut. Alles
wird jetzt weiß dort. Das tut so gut, als ob sich jetzt alles dort lösen
würde. - Plötzlich kommt weißer Schleim hoch. Die Klientin wird
aufgefordert, ihn nicht wieder runterzuschlucken, sondern ihn auszuspucken.
- Komm, Schleim, du darfst raus. Du darfst endlich raus. Alles, was unterdrückt
wurde, darf jetzt endlich raus. - sie würgt und spuckt - Dieser Schleim
kommt von
meinem linken Eierstock. - sie soll ihn direkt ansprechen - Ja, Eierstock, von
dir kommt der ganze Scheiß. ... Da ist ein Baby. Das Baby ist ganz rund
und das lacht auch. Jetzt weiß ich es. Ich hab das nur verdrängt.
Das ist ja super, was jetzt passiert ist. Das Baby hat mich angelächelt,
das heißt, es hat mir verziehen. Ich weiß jetzt den Zusammenhang.
Ich hatte eine Bauchhöhlen-schwangerschaft gehabt mit 21. Ich bin dann
notoperiert worden und dabei wurde der linke Eierstock entfernt. Danach habe
ich mich überhaupt nicht erholt. Denn ich hatte so ein Schuld-gefühl,
weil ich konnte danach keine Kinder mehr bekommen und daran ist meine Beziehung
dann auch zerbrochen. Deswegen hatte ich die ganzen Jahre danach so ein Schuldgefühl.
Ich fühlte mich unfähig als Frau. Aber jetzt hat mir das Baby verziehen.
Baby, du hast mir verziehen und ich verzeihe dir auch. Ich habe unter der Kinderlosigkeit
fürchterlich gelitten, denn für mich war immer das Wichtigste Kinder
- Kindern das zu geben, was ich als Kind vermißt habe. - Die Klientin
fängt an dieser Stelle an, über das Erlebte zu reflektieren, deshalb
schickt sie der Therapeut noch mal direkt in die Situation im Krankenhaus. -
Ich habe ein hellblaues Nachthemd an mit Rüschen. Ich bin blond und liege
da geschminkt im Bett. Der Arzt atmet tief durch und sagt, er hat mir was ganz
Trauriges mitzuteilen. - Der Arzt teilt ihr mit, daß die Operation am
nachfolgenden Tag lebensgefährlich ist und daß die Gefahr besteht,
daß der linke Eierstock entfernt werden muß. - Ich zittere. Vor
der Operation habe ich keine Angst, aber das mit der Kinderlosigkeit belastet
mich doch sehr. Das macht mich schon sehr traurig und ängstlich. Damit
zerbricht alles. ... Jetzt ist der Arzt weg und ich wache aus der Narkose auf.
Ich habe Schmerzen und ich spüre, daß links etwas fehlt. ... Jetzt
ist es wieder ein bisschen später und jetzt geht die Tür auf und mein
Freund kommt rein. Ich will nicht, daß er mich so sieht. Er fängt
an zu schreien. Was soll diese ganze Scheiße hier, wieso liegst du eigentlich
im Bett? Stell dich doch nicht so an! Was soll ich denn eigentlich hier bei
dem schönen Wetter?
Th: Wie geht
es dir damit?
Kl: Ich kämpfe mit den Tränen, aber ich unterdrücke sie.
- Sie soll es ihm direkt sagen - Du, Robert, ich unterdrücke meine Tränen.
... Er schreit, jetzt fang doch nicht auch noch an zu heulen, du blöde
Kuh. Immer dieses Theater mit dir. Du bist doch nur eine Belastung. Du nervst
mich total. ... Ich sage, aber es geht mir doch so schlecht. Er meint, was hab
ich denn damit zu tun. - Klientin schreit plötzlich - Du hast aber viel
damit zu tun! Du, du bist ja an allem schuld! Du ewiger Wichser, du ewiger Sexprotz,
du ewiger Scheißkerl. Du hast ja nichts anderes im Kopf, als nur deinen
Scheiß Schwanz und Sex. Du ruinierst ja jede Frau, du machst ja alle kaputt.
Mich hast du sowieso voll auf dem Gewissen. Red dich nur nicht raus, bei dir
geht's ja nur ums Ficken, Ficken, Ficken. Dein Kopf besteht ja nur aus Ficken.
Du ewiger Fickschwanz. Du elende Drecksau, du alles gemachtes Vogelschwein,
du wiederlicher Ficker.
Th: Ja, schau mal hin, wie er reagiert.
Kl: Er steht da, weiß wie die Wand. Weißt du was, ich fürchte
dich nicht mehr. Es ist mir scheißegal, ob du mich magst oder nicht. Was
Liebe ist, weißt du ja gar nicht, denn in deinem verfickten Kopf geht
es ja nur ums Ficken. Du brauchst auch nie wieder zu kommen. Ich brauche dich
in meinem Leben überhaupt nicht mehr. Das hat dir ja noch keine Frau gesagt
- du bist ein elendes Fickschwein. Eins will ich dir sagen: Hau ab, verschwinde.
Ich will dich nie wieder sehen, hast du verstanden? ... Er geht rückwärts
zur Tür. - Klientin schreit - Hau ab und verschwinde!!!! Laß dich
nie wieder hier blicken! Ich befehle es dir!!!!!!! ... Jetzt ist er weg.
Th: Wie geht es dir?
Kl: Es geht mir gut, es geht mir saugut!
Th: Wie geht es dem Baby jetzt?
Kl:
Das lächelt, es ist ganz weich. Jetzt kann ich das Baby auch halten. Baby,
ich hab dich ganz lieb. Baby, du bist so ein süßer Fratz. Du bleibst
bei mir. Ich hab dich ja so lieb. Du bist mein Kind und ich hab dich ganz lieb.
... Es liegt in meinem Arm jetzt und schläft ganz fest.
Th: Frag es doch mal, ob es einen Platz in deinem Körper haben will.
Kl: Ja, es kuschelt sich an meine linke Brust. Das zieht auch jetzt ein
bisschen in der linken Brust. Das ist aber nicht unangenehm. Das ist so, als
ob ich das Baby
da stillen würde. Das nuckelt da rum und es schläft dabei. - Ankerung
mit schöner Musik - Jetzt wird es allmählich satt, das Baby. - An
dieser Stelle denkt die Klientin an ihren letzten Partner, für den sie
lange Zeit die Mutterrolle übernommen hatte und mit dem sie immer noch
in enger Verbindung steht. Sie ruft ihn herbei - Schau mal, Tommy, das ist mein
Baby, nicht du. Ja, sagt er, klar. Ich wollte auch gar nicht dein Baby sein.
Das ist dein Baby, das ist niedlich, das gehört zu dir. Aber ich bin doch
nicht dein Baby, ich bin doch dein Freund. Ja, stimmt, du bist ja auch ein Mann
und kein Baby. Ja, sagt er, das siehst du ja nur nicht. Klar bin ich ein Mann.
Wenn du dir so einen Scheiß zusammenspinnst, da kann ich doch nichts für.
Th: Schau ihn mal an, wie wirkt er jetzt auf dich.
Kl: Das ist ja ein riesen Typ. Klar ist das ein Mann, kein Kind. ...
Also, er steht da und ich stehe mit meinem Kind gegenüber. Und die Mutterrolle,
die will ich nicht mehr. Das ist auch vorbei. Du bist so erwachsen, bu bist
so selbständig. Ich brauche nicht mehr für dich zu sorgen. Ich will
das auch nicht mehr. Ich habe mein eigenes Kind. Mach du dein eigenes Leben,
schaffe dir eine eigene Familie. Ja, meint er, klar, warum denn nicht. Ja, aber,
wir bleiben doch gute Freunde, meint er. Ich sage, ja, du wirst immer mein bester
Freund bleiben, immer. Aber diese Phase, die wir hatten, die ist vorbei. Ich
schneide jetzt dieses Gummiband zwischen uns ab und da bleibt jetzt nur noch
ein schönes, blaues Satinband - ein Freundschaftsband übrig. Das ist
toll. Das ist ein Fluß von Geben und Nehmen, das ist eine echte Bereicherung.
Mann, ist das toll, ach ist das schön, herrlich. ... Ich fühle mich
so leicht und unbelastet, ganz federleicht, wie eine Feder.
Th: Hol mal deine innere Frau jetzt mit dazu. Wie sieht sie heute aus.
Kl: Weißes Kleid, ganz leichtfüßig. Ich danke dir, daß
es dir so gut geht, liebe Frau.
Th: Tauch doch mal in sie ein jetzt, sei mal sie, jetzt.
Kl: Ich fühle mich ja total gesund. Mein Körper ist leicht, warm, durchblutet, ganz warm. Ich fühle mich viel freier und klarer. Ich spüre Wind und ich laufe jetzt zu dem Haus und ich reiße das Tor auf und alles ist ganz hell durchflutet jetzt. Und jetzt drehe ich mich und drehe mich und drehe mich - voller Glücksgefühl - ich drehe mich und drehe mich und drehe mich und - puff - jetzt lasse ich mich fallen. Ich bin so erleichtert und richtig schön erschöpft. Alles ist federleicht, ganz toll. Da sind die riesen Fenster und alles ist offen und da zieht es auch durch. Da ist unheimlich viel Luft und Bewegung. Das ist mein Raum. Ich bin richtig happy.
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